Wetschen verliert gegen Bavenstedt und Anschluss an den Spitzenreiter
von Julian Dieckmann (Kreiszeitung)
Wetschen – Als der Schlusspfiff ertönt war, setzte die Schockstarre ein. Trai‐ner Björn Wnuck hielt sich die Hände vors Gesicht, während seine Spielerfrustriert zu Boden sanken und ins Leere starrten. Auch im Publikumherrschte Totenstille. Frustration statt Siegesjubel. „Es tut gerade verdammtweh. Aber solche Momente gehören zum Fußball“, rang Wnuck nach dem bit‐teren 0:1 (0:0) seines TSV Wetschen im Landesliga-Nachholspiel gegen denSV Bavenstedt um Worte. „Aber es darf auch weh tun.“
Besonders schmerzhaft war es, weil Wetschen mit einem Sieg bis auf dreiPunkte an Spitzenreiter HSC Hannover hätte aufschließen können. Mit einemweiteren Nachholspiel in der Hinterhand und dem noch ausstehenden direk‐ten Duell gegen den Tabellenführer hätte man alles in der eigenen Handgehabt.
Stattdessen ist der Traum von der Meisterschaft und dem damit verbunde‐nen ersten Oberliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte in weite Ferne gerückt.Für Wnuck sogar in zu weite Ferne. „Der Drops ist im Prinzip gelutscht. Dasmuss man nach diesem Spiel ehrlicherweise sagen. Ich gehe nicht davon aus,dass der HSC noch Punkte lässt“, schrieb der Wetschen-Coach den Titel kurzvor Saisonschluss quasi ab.
Schuld daran war Berkan Cakir, der nach einem Konter in der 89. Minute denWetscher Knock-out perfekt gemacht hatte. „Das hätten wir durchaus besserverteidigen können“, befand Wnuck. „Es war aber auch ein bisschen unglück‐lich, dass Timo Hibbeler ausgerechnet bei Cakirs Schuss weggerutscht ist.Aber solche Dinge passieren.“
Der Treffer hatte sich jedoch nicht angedeutet. Wetschen dominierte sowohlden ersten als auch den zweiten Durchgang. „Besonders unsere Anfangspha‐se fand ich grandios. Leider ist in diesem Abschnitt das Tor nicht gefallen“,trauerte der 39-Jährige den guten Möglichkeiten von Julian Fehse (12., Tor‐wart parierte Schuss), Moritz Raskopp (18., Pfostentreffer) und Kyrylo Kozin(21., Schuss knapp drüber) hinterher.
„Zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte ich mir dann gewünscht, dass wir ge‐nauso anfangen wie im ersten Abschnitt. Das hat leider nicht so gut geklappt.Der Drive war auf einmal weg.“ In der Schlussphase schaltete Wetschen aberwieder hoch. Doch sowohl Moritz Raskopp (80.), Til Jarne Lohaus (81.), Fehse(81.) als auch Joshua Heyer (83.) ließen beste Gelegenheiten liegen, ehe dasUnheil kurz vor Abpfiff seinen Lauf nahm.
Trotz des Rückschlags, ist der Titel aber noch möglich. Und Wnuck sah danndoch noch eine letzte Chance: „Wir haben noch vier Spiele vor uns und müs‐sen das Maximum herausholen.“
TSV Wetschen
SV Bavenstedt
Landesliga Hannover · 19. Spieltag