Zweimal Mulle - Spiel gegen Mühlenfeld gedreht
Aus 0:1 ein 2:1 gemacht
Spielbericht vom 17. März 2025
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Ein Prosit auf Moritz Raskopp: Wetschens Goalgetter dreht nach Becker-Patzer Spiel gegen Mühlenfeld
von Julian Diekmann (Kreiszeitung)
Ein Moment des Schocks, ein Funke Entschlossenheit und ein Held, der alles veränderte – der TSV Wetschen zeigte gegen den TSV Mühlenfeld nach einem frühen Rückstand wahre Kämpfermentalität. Während Torwart Tim Becker seinen Fehler noch verarbeitete, nahm Moritz Raskopp das Heft in die Hand und drehte mit zwei Treffern das Spiel.
Wetschen – Tim Becker blickte gen Himmel, als suche er nach Antworten. Der Torwart des Fußball-Landesligisten TSV Wetschen hatte soeben beim 0:1 kräftig mitgeholfen – ein Rückpass, der zur Falle wurde. „Mein Fehler, ganz klar“, gestand der 32-Jährige später. Doch was an diesem Samstagnachmittag in der „TSV-Arena“ folgte, war eine wahre Lehrstunde in Sachen Charakterstärke. Der Tabellenführer besiegte den Elften TSV Mühlenfeld nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 (1:1) – und den Löwenanteil an dieser Aufholjagd hatte Moritz Raskopp.
Die Anfangsphase vor gut 150 Zuschauern gehörte den Gästen. Mühlenfeld, knapp über der Abstiegslinie rangierend, preschte vor. Dann, in der zwölften Minute: Beckers Schicksalsmoment. Ein harmlos wirkender Rückpass von Kapitän Timo Hibbeler, eine Sekunde Zögern zu viel – Mühlenfelds Henrik Viets war blitzschnell zur Stelle. Nach dem Pressschlag sprang Justin Wesley Drechsler der Ball vor die Füße. Er musste so nur noch ins leere Tor einschieben.
Der Rückstand wirkte jedoch wie ein elektrischer Schlag. Plötzlich erwachte Wetschen aus der Lethargie. Flügelstürmer Lennart Bors zerpflückte in der 14. Minute die Mühlenfelder Abwehrkette, setzte sich im Eins-gegen-eins gegen den herausgestürmten Keeper Tim Müller durch und passte den Ball präzise auf den zweiten Pfosten. Dort sprintete Moritz Raskopp mit vollem Tempo heran und schob ihn souverän ins Tor.
Was folgte, war ein Fußballkrimi mit offenem Finale. Philip Kürble scheiterte zweimal (17./53.), Neuzugang Lennart Greifenberg vergab aus acht Metern (34.), und ein Julian-Fehse-Freistoß traf (59.) nur Müllers Schienbein. Der Mühlenfelder Schlussmann glänzte mit Paraden gegen Bors (69.) und Raskopp (70.), doch die Welle der Angriffe war nicht mehr zu stoppen.
„In der Kabine habe ich meinen Jungs gesagt: Bleibt cool, der Sieg ist da“, berichtete Trainer Artur Zimmermann. Recht behalten sollte er: Moritz Raskopp verwandelte eine Ecke von Julian Fehse zum Siegtreffer (71.) – durch die „Hosenträger“ des gegnerischen Keepers. „Julian hat die Ecke aber auch perfekt auf den zweiten Pfosten gesetzt. Da musste ich einfach hin“, sagte der Goalgetter, der sogar noch das 3:1 auf dem Fuß hatte, den Ball aber hauchzart vorbeischoss (85.).
Als nach einer unbeschadeten Schlussphase dann endlich der erlösende Abpfiff ertönte, umarmte Torhüter Tim Becker seinen Matchwinner Moritz Raskopp herzlich und schickte pflichtbewusst hinterher: „Dem schulde ich jetzt definitiv ein Bier!“
Spieler des Spiels: Moritz Raskopp
Nach Tim Beckers Patzer vor dem 0:1 korrigierte Wetschens Goalgetter den Torwartfehler mit Toren in der 14. und 71. Minute und avancierte so zum Matchwinner.
TSV Wetschen - TSV Mühlenfeld 2:1 (1:1) - Wetschen: Becker - J. Heyer (77. Thiry), Lohaus, L. Heyer (75. Suljevic), F. Raskopp, Fehse, Greifenberg, Kürble, M. Raskopp, Hibbeler, Bors (85. Agackiran). Tore: 0:1 (12.) Drechsler, 1:1 (14.) M. Raskopp, 2:1 (71.) M. Raskopp. Schiedsrichter: Aaron Sebastian Richter (Hannover 96).
