Entscheidung in der Schlussphase

Sieg im Nachholspiel gegen Eldagsen

Bericht & Foto von Fabian Terwey (Kreiszeitung)

Gipfelstürmer mit ganz viel Geduld: Wetschen darf weiter vom Aufstieg träumen - Comeback-„Kev“ glücklich

Fußball-Landesligist TSV Wetschen feierte am Samstagnachmittag einen 3:0 (0:0)-Erfolg gegen den FC Eldagsen - und baute damit seine unheimliche Serie auf satte sechs Zu-null-Siege in Folge aus. Trainer Björn Wnuck verriet, welche Belohnung auf die „Jungs“ jetzt wartet, wenn sie nun auch das Bezirkspokal-Viertelfinale am Ostermontag in Tündern gewinnen sollten.

Wetschen – „Heimsiege sind schön – oh, wie ist das schön“, grölten Vorsänger Phil Schwierking und seine Wetscher Teamkollegen, ehe die Landesliga-Fußballer ihren hüpfenden Kreis auflösten und sich beim Pogo-Tanz ausgelassen umherschubsten. Die Freude war riesig über das 3:0 (0:0) am Samstag gegen den FC Eldagsen. Auch weil es für die Gipfelstürmer von Trainer Björn Wnuck (39) lange Zeit „harte Arbeit“ war.

„Eldagsen hat uns das Leben schwergemacht“, analysierte Wnuck nach dem Duell des Aufstiegsaspiranten mit den Gästen aus der unteren Tabellenhälfte: „Wir hatten in der ersten Halbzeit zu wenig Tempo. Wichtig war am Ende, geduldig zu bleiben.“

Das hatte Kevin Reinking beim sechsten Zu-null-Sieg in Serie eine gute Stunde lang von der Ersatzbank aus beobachtet. Nach dem erlösenden Elfertor von Moritz Raskopp (56.) vor den rund 100 Zuschauern kam der Zehner dann ins Spiel, besorgte mit dem 2:0 die Vorentscheidung (87.) und klatschte als erster Claas Langhorst ab, der nach Maris-Thiry-Querpass noch zum 3:0 eindrückte (90.+2).

„Nicht einfach, wenn die so tief stehen“, sagte Reinking zu Eldagsens massivem Defensivblock inklusive Fünferabwehrkette: „Uns ist nicht viel eingefallen. Nach dem 1:0 mussten sie dann aber aufmachen. Und gerade für uns, die reingekommen sind, war es dann leichter.“

Nachdem Raskopp nach einer Grätsche von Sebastian Mende zu Boden gestürzt war und eiskalt vom Punkt vollstreckt hatte, ließ der völlig blanke Reinking Alen Suljevics butterweiche Flanke gefühlvoll abtropfen und hämmerte die Kugel aus elf Metern in die Maschen – mit seinem schwächeren Fuß. „Dass ich den mit links so annehme und auch noch so treffe, passiert nicht jedes Mal“, freute sich der 26 Jahre alte Rechtsfuß über sein drittes Liga-Tor.

Damit stach der Joker nach seinem goldenen Freistoßtreffer gegen Wunstorf bereits im zweiten Spiel in Serie. „Das ist natürlich cool. Gerade nach meiner Verletzung“, sagte der Sportstudent, der sich bei einer Ski-Exkursion der Uni Oldenburg die rechte Schulter ausgekugelt hatte und erst „seit zwei Wochen wieder im Training“ ist.

„,Kev’ ist da. Heute hat er mit dem 2:0 das Ding eingetütet. Ein schönes Tor“, lobte Wnuck, kritisierte seinen Comebacker aber auch: „Vor seinem Tor hätte ich mir noch mehr Präsenz von ihm gewünscht.“

Die zeigte erneut Lars Goebel. Der TSV-Torwart parierte Fabian Carducks 16-Meter-Freistoß-Geschoss (35.), lenkte Lucas Brünigs 20-Meter-Strahl über den Kasten (40.) und bügelte kurz vorm 1:0 seinen eigenen Fehlpass in die Füße des Gegners aus – per Hechtparade (53.).

„Wieder zu null zu spielen, macht Bock, ist geil und die Stimmung ist dann auch gut in der Mannschaft“, freute sich Goebel über den Sieg. Durch den hat der Tabellenzweite Aufstieg und Meisterschaft weiter in eigener Hand, denn bei drei weniger absolvierten Spielen beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter HSC Hannover sieben Punkte.

Wetschen-Coach Björn Wnuck vor dem Bezirkspokal-Viertelfinale am Ostermontag: "Wir haben einen kleinen Anreiz gesetzt für die letzten beiden Liga-Spiele und das Tündern-Spiel jetzt: Wenn die Jungs diese drei Spiele gewinnen, dann laden wir sie vom Trainerteam zum Grillen ein – bei mir zu Hause machen wir dann auch die Sauna an. Zwei von drei haben sie geschafft. Langsam müssen wir die Einkaufsliste schreiben."

Spieler des Spiels: Lars Goebel

Der Keeper bewahrte die Wetscher vorm Rückstand und baute so seine Zu-null-Serie in der Liga auf 540 Minuten aus.