Vorlage, Tor und Doppel-Pfosten-Pech beim Wetscher 2:2 gegen Evesen
Wetschen – Torge Rittmeyer stapfte bedient vom Platz seines TSV Wetschen. Mächtig Dampf hatte er als Rechtsaußen für den Fußball-Landesligisten gemacht, das 1:1 zum Abstauber von Ricardo Tenti vorbereitet und das 2:1 selbst erzielt, zigmal die Abwehr des VfR Evesen überlaufen – am Ende stand aber „nur“ ein 2:2 für den Spitzenreiter der Aufstiegsrunde. Und nach dem Abpfiff waren es für Rittmeyer noch ein paar Meter mehr zur Kabine, weil sein Trainer Oliver Marcordes ihn in der Schlussphase von der rechten auf die linke Außenbahn beordert hatte. . .
„Torge hat ein Bomben-Spiel gemacht“, urteilte Marcordes über den Dauerrenner, „aber das hatte sich im Training schon angedeutet.“ Das Lob dürfte der 21-Jährige gern gehört haben. Trost spendete ihm das nur bedingt. „In der ersten Halbzeit ist es nicht gut für uns gelaufen“, haderte der Torschütze: „Da waren wir oft einen Schritt zu spät und haben viele zweite Bälle verloren. Aber auf der zweiten Hälfte können wir aufbauen.“
Zunächst begann es jedoch vielversprechend für die Blau-Gelben: Rittmeyers erster Warnschuss rauschte knapp am langen Eck vorbei (5.). Keine 60 Sekunden später schoss Ricardo Tenti in die Maschen, der Linksaußen stand aber im Abseits. Moritz Raskopp kam gegen den rausgelaufenen VfR-Keeper einen Schritt zu spät (11.) – und plötzlich führte Evesen: Jonas Abrams Rechtsflanke ließ TSV-Schlussmann Tim Becker durch den Strafraum segeln, Louis Elsner drückte den Ball per Scherenschlag in die Maschen (12.). Dann rettete Becker stark gegen Paskal Fichtner (24.), und kurz darauf klingelte es zum Ausgleich: Einem Rittmeyer-Schuss nach dessen zu kurz abgewehrter Ecke gab Tenti mit dem Scheitel noch den letzten Drall zum 1:1 (26.). Sekunden vor der Pause hatte Wetschen Glück, als Lennart Kruse einen Schuss von Bennett Heine per Kopf auf der Linie klärte (44.). Eine erneute Gäste-Führung wäre nicht unverdient gewesen, denn bis dato agierte Evesen zielstrebiger, während die Blau-Gelben ihnen im Mittelfeld zu viel Freiraum ließen. „Sie waren handlungsschneller und haben sofort ihr Umschaltspiel aufgezogen, wovor ich gewarnt hatte“, schilderte Marcordes.
Aus der Pause kam sein Team galliger – und belohnte sich früh: Rittmeyer tankte sich über rechts durch, sein scharfer Querpass wurde zum Einwurf geklärt. Den führte Phil Schwierking weit aus – und Rittmeyer schob aus sechs Metern ein (49.). Der VfR wirkte angeknockt, leistete sich hinten einige fahrige Bälle – doch der TSV Wetschen schlug daraus kein Kapital. So kam das bisherige Schlusslicht wieder zurück – und durch den knapp im Abseits stehenden Niko Kleiber im Nachsetzen zum 2:2 (61.).
Marcordes hatte genug gesehen, wechselte nach Christoph Hainke in Hinnerk Mittendorf die nächste frische Offensivkraft ein. Und der initiierte mit seiner ersten Aktion eine brandgefährliche Szene, als er sich links durchsetzte und fein in die Mitte zu Tenti passte. Der ließ durch für Rittmeyer, und dessen satter Schuss klatschte erst an den linken dann an den rechten Innenpfosten (79.). Sekunden später rauschte eine Linksflanke Rittmeyers in die Mitte, doch Tenti zielte vorbei. „Verstehe nicht, wie man den nicht machen kann“, ärgerte sich Marcordes. Auch Rittmeyer sagte: „Einer hätte ruhig noch reinfallen können.“ Gleichzeitig blickte er aber in die Zukunft: ,,Ich denke, wir werden noch ein paar Punkte holen. Zwei Gegner kommen ja noch zu uns.“ Und „zu Hause“, erinnerte Marcordes, „sind wir weiter ungeschlagen.“
Wetschens Kilometerfresser auf der rechten und am Ende der linken Außenbahn gab gefährliche Flanken, legte Ricardo Tenti das 1:1 vor und schoss das 2:1 selbst.
Nachbericht der Kreiszeitung vom 08. Mai 2022. Text und Foto: Cord Krüger
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VfR Evesen
Landesliga Aufstiegsrunde · 06. Spieltag