Drei Punkte in der letzten Minute verschenkt

„Die Jungs gehen am Stock“

Aufopferungsvoll kämpfende Wetscher kassieren 2:2 in der Nachspielzeit

Sarstedt – Der TSV Wetschen hat seine Pleitenserie gestoppt, und dennoch fühlte sich dieses 2:2 beim TSV Sarstedt nicht wirklich nach einem Punktgewinn an. Denn die Mannschaft von Trainer Oliver Marcordes hatte den Ausgleich erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit kassiert. „Das passt zu unserer momentanen Situation“, ächzte der Coach nach nunmehr vier Landesliga-Spielen ohne Sieg: „Wir hätten längst den Deckel auf die Partie machen müssen – und dann trifft Sarstedt mit seiner einzigen Chance in der zweiten Halbzeit.“

Die Wetscher waren mit erheblichen Personalsorgen nach Sarstedt gereist, und diese wurden nach 25 Minuten noch ärger. Ricardo Tenti bekam in einem Zweikampf einen Ellbogen mit und konnte nicht weitermachen. Für ihn kam Torge Rittmeyer in die Partie. Vor Tentis Verletzung hatte Moritz „Mulle“ Raskopp die erste Gästechance, setzte seinen Heber allerdings zu hoch an.

Vor dem Seitenwechsel wurde es dann turbulent: Erst traf Gilles-Asri Kwadsoyie (43.) für die Gastgeber, ehe Alen Suljevic (45.) postwendend antwortete. Nach Flanke von Philip Kürble war Raskopp zwar am Torwart gescheitert, doch der 23-Jährige setzte den Nachschuss in die Maschen. „Ich habe ,Mulle‘ dann noch in der Halbzeit gesagt, dass er sich heute noch belohnen wird“, verriet Marcordes. Und so kam es auch: Philipp Nüßmann verlagerte auf die rechte Seite, Kürble flankte in die Mitte – und in Goalgetter-Manier vollstreckte Raskopp aus neun Metern zum 2:1 (66.). „Er war heute der beste Mann, wollte unbedingt, ist vorangegangen“, lobte der TSV-Trainer den 22-Jährigen.

Der Siegtreffer war Raskopp nicht vergönnt, denn in der Nachspielzeit stand Sarstedts Torjäger Jonas Jürgens goldrichtig und schob zum 2:2 (90.+2) ein. „Momentan wird bei uns einfach jeder kleine Fehler direkt bestraft“, sagte Marcordes: „Es sind heute zwei verschenkte Punkte. Mir tut es für die Jungsleid.“

Alle Wetscher hatten sich aufgeopfert, Sören Sandmann und Ramiz Pasiov bissen angeschlagen auf die Zähne. „Die Jungs gehen am Stock“, berichtete Marcordes, der seiner Mannschaft erst mal einige Tage Ruhe gönnen wird.

Text: Daniel Wiechert (Kreiszeitung)
Foto: Cord Krüger (Kreiszeitung)