Nachbericht der Kreiszeitung von Cord Krüger / Foto: Volker Menge
Auftaktsieg trotz Chancenwucher: Fußball-Landesligist TSV Wetschen feierte zum Start der Fußball-Landesliga einen 1:0 (0:0)-Heimerfolg gegen den TuS Garbsen. Nach einigen ausgelassenen Chancen besorgte Moritz Raskopp den Dreier vom Elfmeterpunkt.
Wetschen – Nach dem Abpfiff knöpfte sich Björn Wnuck sein Personal vor. „Wolltet ihr heute kein Tor schießen?“, zog er seine erleichtert feiernden Fußballer vom TSV Wetschen auf. Natürlich wollten sie – das hatte der Trainer an den vielen Hochkarätern erkannt, die sie sich am Samstag zum Landesliga-Start gegen den TuS Garbsen erspielten. Doch für die Gäste stand ein herausragender Kai-Patrick Bäte im Kasten, der die Blau-Gelben nervte. Rauslaufen, Fliegen und Rückwärtsfallen - „der Torwart hat das gut gemacht“, lobte Wetschens Sportlicher Leiter Thomas Otte den Gegner. Nur gegen den eiskalt vollstreckten Foulelfmeter von Moritz Raskopp war der 26-Jährige machtlos. Denn die Kugel schlug maßgeschneidert oben links unter dem Dach zum 1:0 (0:0)-Endstand ein (84.).
„Eigentlich wollte ich den nicht so hoch schießen“, gestand „Mulle“: „Es war ein bisschen Glück dabei, aber insgesamt finde ich, dass wir verdient gewonnen haben. Schon vor der Pause hatten wir zwei, drei gute Chancen.“
Wnuck hätte sich ebenfalls weniger Spannung gewünscht: „Es war zwar wichtig, dass wir bis zum Ende die Ruhe bewahrt haben, aber wir hätten früher die Tore machen müssen.“
Denn sein Team kontrollierte vor knapp 200 Zuschauern stets das Geschehen. Torge Rittmeyer leitete die erste gefährliche Szene ein: Der gute Ersatz des im Abschlusstraining verletzten Philip Kürble legte nach innen, doch Lennart Bors verpasste den Ball haarscharf (9.). „Den hätte Lenni sogar noch annehmen können“, haderte Wnuck. Ähnlich knapp verfehlte Timo Hibbeler eine Ecke von Julian Fehse (15.).
Wetschen-Torwart Tim Becker zur Stelle
Auf der anderen Seite kam nur Florian Grimm zu einem Torschuss, abgefangen von TSV-Schlussmann Tim Becker (29.). Zehn Minuten vor der Pause leistete sich Gabriel Czyborra als letzter Mann einen Ballverlust, Rittmeyer zog an ihm vorbei, aber Bäte entschärfte das Vollspann-Geschoss klasse per Flugeinlage.
Nach Wiederanpfiff ging es zunächst ausgeglichener zu. Der TuS hätte sogar durch Harun Aydemir in Führung gehen können, im Nachfassen brachte Becker das Spielgerät jedoch unter Kontrolle (58.). In dieser Phase agierten die Gäste handlungsschneller, kamen öfter über außen durch und hielten die Wetscher auch so vom Tor weg. „Da hatte Garbsen zehn starke Minuten“, urteilte Moritz Raskopp. Doch anschließend zogen die Blau-Gelben wieder das Tempo an: Bors scheiterte zweimal aus vier Metern am gut reagierenden Bäte (62./63.), Ricardo Tenti köpfte eine präzise Rittmeyer-Flanke nur um Zentimeter über die Latte (66.), erneut Bors setzte eine Linksflanke Tentis neben den zweiten Pfosten (68.).
Ramiz Pasiov rückt von hinten nach vorne
Wnuck reagierte, wechselte Innenverteidiger Phil Schwierking ein und beorderte den fehlerfreien Ramiz Pasiov aus dem Abwehrzentrum nach vorn. „Eine andere Möglichkeit hatten wir nicht“, umschrieb der TSV-Coach seine Verletzungssorgen: „Phil war der einzig fitte Mann auf der Bank.“ Neben ihm saßen der zuletzt angeschlagene Philipp Nüßmann und der gerade kränklich aus dem Urlaub zurückgekehrte Maris Thiry, der eine Viertelstunde vor dem Anpfiff zum Sportplatz gehetzt kam.
Pasiov überzeugte auf seiner bisherigen Position zwar auch den Trainer, „aber manchmal schlägt mir der ,Lange’ noch zu viele hohe Bälle – bestimmt, um mich zu ärgern“, mutmaßte sein Chef grinsend.
Foul an Julian Fehse, Schiedsrichter Tim Otto zeigt auf den Punkt
Vorn stiftete der etatmäßige Offensivmann wiederum reichlich Unruhe und zog teils zwei Garbsener auf sich. Die Entscheidung nahm hingegen weiter hinten ihren Lauf: Fehse zog aus dem Mittelfeld einen fixen Sprint an, Canel Kahriman zog auf der Strafraumlinie das Foul, Schiedsrichter Tim Otto zeigte auf den Punkt – und Moritz Raskopp zimmerte den Strafstoß zum 1:0 rein (84.). „Ich habe mir sagen lassen, dass ,Mulle’ unser etatmäßiger Schütze ist“, berichtete der neue Übungsleiter Wnuck. Raskopp wiederum relativierte: „Wenn Alen Suljevic und Sören Sandmann wie heute fehlen, mache ich das. Sonst streiten wir uns schon mal darum.“ Diesmal durfte der 23-Jährige zeigen, wie sicher er diesen Job erledigen kann.
Wetschen: Becker - F. Raskopp, Hibbeler, Pasiov (83. Thiry), Lohaus - Heyer, Fehse (88. Nüßmann) - Rittmeyer (68. Schwierking), Bors, Tenti (90. Korte) - M. Raskopp
Tore: 1:0 (83.) M. Raskopp (Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Tim Otto (TSV Lahausen).
TSV Wetschen
TuS Garbsen
Landesliga Hannover · 01. Spieltag