Nachbericht von Fabian Terwey (Kreiszeitung)
Balsam für die geschundene Wetscher Seele: Der Fußball-Landesligist meldete sich nach dem bitteren Bezirkspokal-Aus (0:1 im Halbfinale beim TSV Barsinghausen) eindrucksvoll zurück. Doppelpacker Finn Raskopp (5./68.), Torge Rittmeyer (60.) und Moritz Raskopp (90.) trafen beim 4:0 (1:0)-Heimsieg gegen Aufstiegskonkurrent TSV Pattensen.
Wetschen – Mit einem breiten Grinsen herzte Trainer Björn Wnuck seine Stehaufmänner auf dem heimischen Rasen – einen nach dem anderen. Hier ein Schulterklopfer und ein Flachs, dort eine innige Umarmung. Die Landesliga-Fußballer des TSV Wetschen verarbeiteten am Samstag eindrucksvoll ihr bitteres Bezirkspokal-Aus und schossen sich beim 4:0 (1:0)-Statementsieg gegen Aufstiegsrivale TSV Pattensen ihren ganzen Frust von der Seele.
Doppelpacker Finn Raskopp (5./68.), Torge Rittmeyer (60.) und Moritz Raskopp (90.) ließen Wetschen nach dem schmerzhaften K.o. in Barsinghausen (0:1) und dem Liga-Dämpfer in Bückeburg (1:2) wieder jubeln.
„Mittwoch tat es richtig weh“, sagte Kapitän Phil Schwierking rückblickend zum zerplatzten Pokaltraum. Von einer „großen Enttäuschung“ sprach Finn Raskopp: „Da mussten wir alle ein, zwei Tage drüber schlafen. Heute wollten wir eine Reaktion zeigen. Und das haben wir gut gemacht.“
Das sah auch Wnuck so, der mit seinen geknickten „Jungs“ vor dem Abschlusstraining am Freitag lange gesprochen hatte. Sein Ergebnis: „Inhaltlich hätten wir gegen Barsinghausen nicht viel anders machen können. Manchmal ist es einfach so, dass der Ball nicht rein geht. Wichtig ist nur, dass man sich die Torchancen erspielt.“ Und die hatten die Wetscher nicht nur im Pokal zuhauf, sondern auch am Samstag.
Giftig in den Zweikämpfen und aggressiv im Pressing, ließen die Gelb-Blauen den Gast vor rund 100 Zuschauern zu Beginn kaum zum Luftholen kommen. Finn Raskopp vollstreckte gleich die erste Chance und hämmerte nach Schwierking-Schlag aus elf Metern ein. Plötzlich übernahm Pattensen zwar die Kontrolle, brachte die beste Defensive der Liga in ihrem 13. Zu-Null-Spiel aber nicht ernsthaft in Gefahr.
Rittmeyers 2:0 beruhigte dennoch die Nerven. Einen gefühlvollen Pass in die Tiefe von Sturmkollege Lennart Bors knallte der abwandernde Außenangreifer flach ins lange Eck. Finn Raskopp nahm den Gästen die endgültig letzte Hoffnung, als er auf Rücklage von Julian Fehse die Kugel zum 3:0 ins Netz ballerte und damit das selbst ausgelöste Forechecking belohnte. Mit dem Abpfiff legte Bruder Moritz Raskopp noch das 4:0 nach – aus spitzem Winkel nach feinem Sören-Sandmann-Sezierpass.
„Wenn wir unsere Tore machen, ist es einfach eklig gegen uns“, freute sich Schwierking: „Heute hat man gesehen, warum wir völlig zu Recht da oben stehen. Und der Sieg war heute vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass wir noch nicht abzuschreiben sind und nochmal nach oben schauen dürfen.“
Finn Raskopp wiegelte indes ab: „Über den Aufstieg wollen wir jetzt nicht reden. Wir wollen die Saison einfach so gut wie möglich beenden.“ Zunächst ging es am Abend aber mit der vereinsinternen Bierpong-Europameisterschaft im Clubheim weiter. „Da wollen wir jetzt noch feiern“, lächelte Raskopp.
Spieler des Spiels: Finn Raskopp | Balleroberer, Tempodribbler und eiskalter Vollstrecker – der Wetscher krönte seine Leistung mit seinen Liga-Buden sieben und acht.
TSV Wetschen
TSV Pattensen
Landesliga Hannover · 28. Spieltag