von Gerd Töbelmann (Kreiszeitung)
Ein gehaltener Elfmeter und ein Riesenaufreger in der Nachspielzeit: Diese Nullnummer in der Fußball-Landesliga zwischen Aufstiegsaspirant TSV Wetschen und dem VfR Evesen hatte es in sich.
Wetschen – Es ereignete sich Sekunden vor dem Abpfiff: Der Fußball kam in den Strafraum des VfR Evesen, Wetschens Topstürmer Moritz Raskopp ging zum Ball und Augenblicke später lag das Spielgerät zum vermeintlichen 1:0 des Landesliga-Zweiten im Netz. Doch dann der Schock: Der Schiri-Assistent reckte seine Fahne in die Höhe – Abseits. Auf der Wetscher Bank schlugen alle die Hände über dem Kopf zusammen. Co-Trainer Nils Jakobsen stand auf Ballhöhe und meinte nur: „Gleiche Höhe. Das Tor hätte zählen müssen.“
Konsequenz: Da der zuletzt schwächelnde Spitzenreiter HSC Hannover zeitgleich mit 3:0 beim Vorletzten Sarstedt gewonnen hatte, vergrößerte sich Wetschens Rückstand auf den HSC nach dem 0:0 auf sechs Punkte. Kleiner Trost: Das Wnuck-Team kann immer noch durch Siege in den beiden Nachholspielen plus einem Erfolg über den HSC Meister werden und in die Oberliga aufsteigen.
Wnuck jedenfalls rief seine Truppe nach dem Abpfiff zusammen und machte ihnen Mut: „Jungs, das ist heute kein Weltuntergang. Das kann passieren. Wer weiß, was da in dieser Saison noch so alles passiert. Wir haben doch gedrückt und gedrückt, aber es sollte eben nicht sein. Wir spielen aber dennoch eine Super-Saison.“ Und außerhalb seines Teams fügte er analytisch noch hinzu: „Wir tun uns bei warmem Wetter und bei defensiven Gegnern immer schwer. Aber es hätte auch so reichen können.“
Alles wäre vermutlich vor 100 Zuschauern anders gelaufen, wenn Kyrylo Kozin in der siebten Minute seinen Kopfball nach einem Freistoß versenkt hätte, doch Evesens Keeper Joey Bolm klärte zur Ecke. Zwei Minuten vor der Pause vergab auch Moritz Raskopp das mögliche 1:0. Das hätte 60 Sekunden später eigentlich auf der anderen Seite fallen müssen. Nach Attacke von Kozin an Civan Ertem vergab der Gefoulte aber den Elfer. Wetschens Keeper Lars Goebel hatte die Ecke gerochen und hielt den schwach geschossenen Strafstoß fast mühelos.
In der zweiten Halbzeit ließ sich Evesen weiter nicht locken, sondern stand defensiv sehr sicher. „Das haben sie wirklich gut gemacht“, lobte Wnuck.
In der 55. Minute wäre dennoch fast das erlösende 1:0 gefallen, doch ein Freistoß von Torge Rittmeyer touchierte nur den linken Außenpfosten. Von richtiger Entlastung der Gäste konnte nach der Pause nicht mehr die Rede sein. Evesen hatte keine einzige echte Torchance mehr. Wetschen konnte in dieser Beziehung auch nicht gerade wuchern. In der 74. Minute lag der „Dreier“ dennoch in der Luft, aber Moritz Raskopp zielte haarscharf vorbei.
Doch es hätte alles gut werden können, wenn der Assistent in der Nachspielzeit die Fahne unten gelassen hätte... Jetzt ist die Oberliga wieder ein Stückchen entrückt. Um die Hoffnung am Leben zu halten, muss das Nachholspiel am Samstag gegen den SV Bavenstedt unbedingt gewonnen werden.
Wetschen: Goebel - J. Heyer, Lohaus (70. Kürble), F. Raskopp (70. Thelken), Fehse, Rittmeyer (90. L. Heyer), M. Raskopp, Kozin, Thiry (84. Reinking), Scwierking, Hibbeler (46. Suljevic). Bes. Vork.: Goebel hält Foulelfmeter von Ertem. Schiedsrichter: Philipp Kittel (Hannover 96).
TSV Wetschen
VfR Evesen
Landesliga Hannover · 31. Spieltag