von Daniel Wiechert (Kreiszeitung)
2:1 nach 0:1 – der Fußball-Landesligist TSV Wetschen dreht nach der Pause auf. Damit feierte der Vizemeister gegen Hemmingen einen Saisonstart nach Maß.
Wetschen – Chefcoach Artur Zimmermann malträtierte sein Kaugummi, ehe er das Gespräch mit seinen Co-Trainern Christopher Otte und Sören Sandmann suchte. Lösungen mussten her. Denn der TSV Wetschen hatte zwar gut in die Partie gegen den SC Hemmingen-Westerfeld hineingefunden, verlor aber nach 20 Minuten die Kontrolle und fing sich kurz vor der Pause das 0:1. Während die Mannschaft schon in die Kabine entschwunden war, diskutierte das Trainer-Trio und blickte immer wieder auf den Notizblock. Sie entschieden sich für die richtigen Umstellungen und die richtige Ansprache. Nach Wiederbeginn spielte nur noch Wetschen und gewann zum Start der neuen Landesliga-Saison mit 2:1.
„Wir sind irgendwie eingeschlafen“
„Wir haben gut begonnen, hatten direkt zwei ordentliche Chancen“, sagte Zimmermann nach seiner Liga-Premiere mit Wetschen: „Dann sind wir aber irgendwie eingeschlafen. Wir waren nicht mehr aggressiv genug, haben im Spielaufbau zu lange gebraucht und Hemmingen im Mittelfeld zu viele Lücken gegeben.“
Der Vizemeister hatte in der Tat direkt auf die Führung gedrängt. In der dritten Minute blockte Taras Romancenko im letzten Moment einen Schuss des umtriebigen Julian Fehse. Sekunden später zog Moritz Raskopp aus 16 Metern ab – knapp drüber. Louis Thelken (19.) scheiterte aus halbrechter Position an SC-Torwart David Ndiaye, Kapitän Timo Hibbeler (20.) bekam nach einem Fehse-Freistoß nicht genug Druck hinter den Kopfball.
Doch dann war es vorbei mit der Wetscher Herrlichkeit. Die Gäste übernahmen das Kommando, sodass die Führung (44.) durch Niclas Tanner nach flacher Rechtshereingabe von Michael Gerlach nicht einmal unverdient daherkam.
„Die zweite Halbzeit war dann aber eine klare Angelegenheit“, befand Zimmermann. Was in erster Linie an einer Umstellung lag. Der Trainer brachte Alen Suljevic für Louis Thelken, wodurch Finn Raskopp von links auf die rechte Seite wechselte. „Er scheint sich dort doch wohler zu fühlen“, sagte der 40-jährige Coach. Finn Raskopp riss über rechts immer wieder Lücken, stieß etliche Male bis zur rechten Grundlinie durch, was später noch entscheidend werden sollte.
Am Dienstagabend steht bereits das nächste Heimspiel an
Für den Ausgleich hatte aber ein anderes Duo gesorgt. Fehse schickte Lennart Bors mit einem wohltemperierten Pass auf die Reise, der 24-Jährige drang rechts in den Strafraum ein und vollendete mit Power und Präzision ins linke Eck zum 1:1 (54.). „Männer, wir müssen noch fünf Minuten überstehen, dann sind wir wieder dran“, machte SC-Kapitän Christopher Schultz seinen Kollegen Mut. Er irrte. Das Wetscher Powerplay ging weiter. Nach Vorarbeit von Finn Raskopp scheiterte Suljevic aus zehn Metern am rechten Pfosten (80.), ehe Moritz Raskopp nach Pass seines Bruders zunächst an Ndiaye scheiterte, den Ball im Nachsetzen aber über die Linie bugsierte – 2:1 (81.).
Viel Zeit zum Feiern bleibt dem TSV nicht. Schon am Dienstagabend um 20.00 Uhr steht das nächste Heimspiel gegen den SV Bavenstedt an. Für Trainer Zimmermann ist die Termindichte kein Problem. „Die Jungs sind fit und gesund.“
Der 24-Jährige machte ab Minute 57 den Unterschied, riss etliche Lücken über rechts und gab den Assist zum 2:1
TSV Wetschen
SC Hemmingen-Westerfeld
Landesliga Hannover · 01. Spieltag